»Antifaschisten, das waren wir …« : Rosi Wolfstein und Paul Frölich. Eine Doppelbiografie
Weimarer Republik; Herbert Wehner; Adolf Hitler; DDR; Sozialdemokratie; Sozialismus; USA; Flucht; Exil; Regierung; Susanne Leonhard; Solidarität; NSDAP; Kaiserreich; Nationalsozialismus; Diktatur; Angelica Balabanoff; Zweiter Weltkrieg; Migration; Deutschland; Josef Stalin; Wladimir Lenin; Doppelbiographie; Willy Brandt; Biographie; Juden; Erster Weltkrieg; Frankreich; Kommunismus; Rosa Luxemburg
Ohne Rosi Wolfstein und Paul Frölich wäre unser Bild von Rosa Luxemburg heute ein völlig anderes. Gemeinsam arbeitete das Paar in den 1920er Jahren am Nachlass der ermordeten Politikerin, wodurch die erste Werkausgabe entstehen konnte. Später, als Frölich und Wolfstein vor den Nationalsozialisten ins französische Exil geflüchtet waren, entstand 1939 durch beide eine der frühesten und zugleich authentischsten Biografien Luxemburgs (Rosa Luxemburg. Gedanke und Tat) unter Frölichs Namen, die aus diesem reichen Wissensschatz gespeist wurde.
Doch wer waren Rosi Wolfstein und Paul Frölich, die heute nahezu vergessen scheinen? Ihre eigene Politikkarriere startete jeweils in der SPD vor dem Ersten Weltkrieg, führte sie durch das Lager der Kriegsgegnerschaft zum Gründungsparteitag der KPD (Kommunistische Partei). Während Frölich in den Reichstag gewählt wurde, saß Wolfstein im Preußischen Landtag. Aus antistalinistischer Überzeugung verließen sie die KPD und wurden letztlich Mitbegründer der SAP (Sozialistische Arbeiterpartei), an deren Spitze sie standen, bevor sie fliehen mussten. Doch sie kehrten nach Deutschland zurück…
Riccardo Altieri veranschaulicht in sehr lesenswerter Weise das Resultat seiner mehrjährigen Forschung zu einer Doppelbiografie unter netzwerkhistorischen Gesichtspunkten. Nur durch die Hinzuziehung von internationalen Quellen aus dem Netzwerk Wolfsteins und Frölichs konnte die Studie überhaupt entstehen, hatten die Protagonisten doch aufgrund der Verfolgung in der NS-Zeit keinen geschlossenen Nachlass hinterlassen.
Series: Alternative Biografien, Band 1
Altieri, Riccardo
Büchner-Verlag
2022
CC BY-NC 4.0
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de
Book
ISBN Print: 978-3-96317-282-3
ISBN PDF: 978-3-96317-824-5
DOI: 10.14631/978-3-96317-824-5
1917 – Die korrumpierte Revolution
Bolschewismus, Weltmacht, Revolutionen, Weltgeschichte, Proletariat, Russische Revolution, Lenin, Doppelherrschaft, Februarrevolution, Provisorische Regierung, Sowjetunion, Oktoberrevolution, Volksrevolution, Petrograd, Russland, Kommunismus, Kapitalismus, Zeitalter der Extreme, Zarenreich, Bürgerkrieg, Sozialismus, Bolschewisten, Reinhart Koselleck, Eric Hobsbawm
Die Russische Revolution von 1917, die in Wirklichkeit aus mehreren Erhebungen bestand, bildet die Zäsur zwischen »langem« 19. und »kurzem« 20. Jahrhundert und leitete das sogenannte »Zeitalter der Extreme« (Eric Hobsbawm) ein. Viele, die an den Erfolg der Revolution geglaubt hatten, wurden von den tatsächlichen Entwicklungen bitter enttäuscht. Wieder einmal war eine Revolution nicht dazu in der Lage gewesen, das zu erreichen, was von vielen erwartet, ja herbeigesehnt wurde. Die revolutionäre Erhebung des Februar 1917 endete mit ihrer Korrumpierung im Oktober desselben Jahres. Frank Jacob widmet sich auf Basis eines analytischen Vergleichsmodells der Frage nach dem Prozess dieser Korrumpierung und zeigt, ob diese einer zwangsläufigen Entwicklung der Ereignisse oder vielmehr dem Machtwillen einiger weniger geschuldet war.
Jacob, Frank
Büchner-Verlag
2020
CC BY-NC 4.0
de
Edited Book
ISBN Print: 978-3-96317-200-7
ISBN PDF: 978-3-96317-723-1
DOI: 10.14631/978-3-96317-723-1
Creative Crowds : Perspektiven der Fanforschung im deutschsprachigen Raum
Fans, Fantum, Fankultur, Fandom, Fanforschung, Fanfiction, Popkultur, Kreativität, Rezeption, Partizipation, Social Media, Computerspieler, Soziale Medien, Lord of the Weed, Cosplay, Ultra-Fans, Transmedia Storytelling
Die Vorstellungen von Fans als hysterischen Teenies, aggressiven Hooligans oder nerdigen Einzelgängern haben sich drastisch gewandelt. Wurden Trekkies, Live-Rollenspieler oder Gothics vor einigen Jahren noch kritisch beäugt, debattiert heute jeder über die Hobbit-Filme oder die neue Sherlock-Staffel und kann sein Ramones-Shirt beim Discounter kaufen. Durch das Internet sind Fans nicht nur im Mainstream angekommen, sondern mündiger und kreativer geworden. Längst geben sie sich nicht mehr nur der Verehrung ihrer Lieblingsfiguren und Idole hin, sie erobern auch für sich selbst und ihren kreativen Output einen Platz in der Popkultur.
Der vorliegende Band versammelt Beiträge aus verschiedenen Disziplinen zu einem facettenreichen Spektrum von Fandoms, Fankulturen und Fankreationen im deutschsprachigen Raum: vom Fußballstadion bis ins Onlineforum, von Cosplayern zu Viddern, von Prince bis Twilight.
Cuntz-Leng, Vera
Büchner-Verlag
2014
CC BY-NC 4.0
Print, PDF
de
Book
ISBN Print: 978-3-941310-42-1
DOI: 10.14631/978-3-96317-709-5
Engels @ 200 : Reading Friedrich Engels in the 21st Century
Friedrich Engels, Socialism, Karl Marx, Revolutionary Socialism, Political Activist, Marxism, Revolution Theory, Evolutionist Ethnology, Dialectics of Nature, Communism, Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Friedrich Engels was one of the most important German thinkers of the 19th century and his writings are still important today. Addressing the pressing issues of his time, the broadly interested scholar Engels would write about many different topics, and thereby not only pave the way for a science-based socialism, but also for further studies in sociology, history, and philosophy.
Jacob, Frank
Büchner-Verlag
2020
CC BY-NC 4.0
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Edited Book
ISBN Print: 978-3-96317-225-0
ISBN PDF: 978-3-96317-762-0
DOI: 10.14631/978-3-96317-762-0
Found Foto-Film : Aneignungen analoger Fotografie im zeitgenössischen Essay- und Dokumentarfilm
Analoge Fotografien begegnen uns im digitalen Zeitalter oft als Dinge, die – nachdem sie verwahrt, verloren oder sogar weggeworfen worden waren – (wieder-)gefunden werden. Die Faszination für solche gefundenen Fotos spiegelt sich auf markante Weise im zeitgenössischen Essay- und Dokumentarfilm wider. Found Foto-Filme sind eine seit der Jahrtausendwende neu entstandene essayistisch-dokumentarische Form: Filme, die mit hinterlassenen, geretteten oder gefundenen Konvoluten fotografischer Bilder arbeiten, diese sammeln, auswählen und in einen neuen Kontext stellen. Sie stehen in einem Spannungsfeld zwischen populärer Ästhetisierung und Re-Auratisierung analoger Medien im Zuge der Digitalisierung sowie einer langen Tradition, die Materialität und Medialität von Film durch die Arbeit mit Fotografie und Found Footage filmisch zu reflektieren.
Charlotte Praetorius erkundet solche Aneignungen analoger Fotos anhand eines Korpus internationaler Filme: Wie setzen sich die Filmemacher_innen zu den fotografischen Funden ins Verhältnis? Wie greifen die Erzählungen und die Erzählbarkeit von Fotografie und Geschichte ineinander? Wie wird das fotografische Material angeordnet und inszeniert? Und wie lassen sich die Verhältnisse zwischen verschiedenen Medien und Materialien fassen? Dabei geht es Praetorius auch darum, die Formen des dokumentarischen und essayistischen Films als ein Reflexionsmedium von (Medien-)Geschichte ernst zu nehmen und zugleich auch kritisch infrage zu stellen.
Medienwissenschaft; Filmwissenschaft; Mediengeschichte; Analogfotografie; Found Footage; Essayfilm; Dokumentarfilm; zeitgenössischer Film; Digitalisierung; Materialität; Medialität; Archivbilder; Fotografie im Film
Praetorius, Charlotte
Büchner-Verlag
2022
CC BY-NC 4.0
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ISBN Print: 978-3-96317-306-6
ISBN PDF: 978-3-96317-855-9
DOI: 10.14631/978-3-96317-855-9
Gestörter Film<em></em> : Wes Cravens A Nightmare on Elm Street
A Nightmare on Elm Street, Wes Craven, Horrorfilm, Michel Serres, Monster, Alptraum, Freddy Krueger, Trauma, Slasher, Horrorgenre
Wes Cravens <em>A Nightmare on Elm Street</em> (1984) genießt heute mehr denn je Kultstatus. Allein der Gedanke an seine Hauptfigur Freddy Krueger jagt noch immer vielen Zuschauern einen Schauer über den Rücken – und zaubert eingeweihten Slasher-Fans ein Grinsen ins Gesicht. <br />Katharina Rein unterzieht diesen unbestrittenen Genre-Klassiker einer intensiven Lektüre, in der sie den zentralen Momenten der Störung nachspürt. Anhand ausgewählter Sequenzen des Films deckt sie die Funktionsweisen von Störungen im Horrorgenre auf. Entgegen verbreiteter Auffassungen begreift sie diese im Anschluss an Michel Serres nicht als hinderlich, sondern als produktiv. Wie Rein zeigt, ist es diese Produktivität, die maßgeblich zum andauernden Erfolg und zur filmgeschichtlichen Bedeutung von <em>A Nightmare on Elm Street</em> beigetragen hat.
Rein, Katharina
Büchner-Verlag
2012
CC BY-NC 4.0
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de
Book
ISBN Print: 978-3-941310-32-2
ISBN PDF: 978-3-96317-635-7
DOI: 10.14631/978-3-96317-635-7
Hir sind wir! : Junge feministische Sozialpädagoginnen und ihre Aufforderung zu einem Dialog der Generationen
Feminismus, Sozialpädagogik, Generationendialog, Frauenbewegung, Gender, Generationenforschung
<i>Hier sind wir!</i> Ein Titel, der Lust macht auf die Perspektive einer jungen Feministin, der auch zu gemeinsamen Dialogen einladen will und Einsichten in die historische Entwicklung eines feministischen Berufsverständnisses im Rahmen der ersten und zweiten deutschen Frauenbewegung gewährt. Darüber hinaus wird der Blick auf eine neue Generation feministischer Frauen gerichtet und berufliche Selbstverständnisse erforscht. Unter Berücksichtigung politischer Entwicklungen werden damit aktuelle Bezüge und historisch gewachsene, frauenbewegte Traditionen kritisch geprüft und Alternativen in Bezug auf intergenerative Beziehungen entwickelt.
Kagerbauer, Linda
Büchner-Verlag
2008
CC BY-NC 4.0
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Book
ISBN Print: 978-3-941310-01-8
ISBN PDF: 978-3-941310-55-1
DOI: 10.14631/978-3-941310-55-1
Immer. Wi(e)der. Universität. : Pluralistische Erkenntnis und universitäre Wissensverwaltung
Humanismus; Wissenschaftsphilosophie; Helmut Spinner; Humboldt; Bürokratie; Niklas Luhmann; David Graeber; Max Weber; Paul Hoyningen-Huene; Paul Feyerabend; Rechtsstreit; Pluralismus; Monopolpluralismus; Wissenschaftstheorie; Forschung; Universität; Lehre; Studierende; Hochschule; Wissenschaft; Wissenschaftssystem; Bildungswesen; Wissenschaftszeitvertragsgesetz; #IchBinHanna; Hochschulpolitik; WissZeitVG
Dieses Buch ist der gelungene Versuch, wissenschaftspolitische Notwendigkeiten vor dem Hintergrund einer idealen Erkenntnistheorie von Universitäten zu reflektieren. Heraus kommt eine Analyse, die die Eigenheiten der Organisation Universität mit dem Ideal der Universität abgleicht und spürbare Widersprüche aufdeckt. Rettenmaier beleuchtet hierfür das Konstrukt Universität als Wissens- und Erkenntnisstätte sowie als gesellschaftlicher (Aus)Bildungsort von seinem historischen Verständnis bis in die Gegenwart hinein. In der Universität – verstanden als Großbetrieb im Sinne Max Webers – werden die organisatorischen mit den institutionell-epistemologischen Belangen konfrontiert.
Wissenschaftstheoretisch orientiert sich die Analyse an den Philosophen Paul Feyerabend und Helmut Spinner, darüber hinaus werden die organisationssoziologischen Einwände mit den Überlegungen David Graebers pointiert. Am Ende steht ein Plädoyer, das für eine wissenschaftstheoretisch reflektierte Wissenschaftspolitik sowie Hochschulbürokratie wirbt und dabei auch kapitalismuskritisch vor überbordender Wettbewerbsökonomie warnt.
Rettenmaier, Simon
Büchner-Verlag
2023
CC BY 4.0
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ISBN Print: 978-3-96317-353-0
ISBN PDF: 978-3-96317-912-9
DOI: 10.14631/978-3-96317-912-9
Integrationsregime in der Arbeitswelt
: Eine Ethnographie migrantischer Praktiken der Selbstständigkeit in Norditalien
Integration, Arbeit, Neoliberalismus, Differentielle Inklusion, Prekarisierung, Migration, Selbstständigkeit, neoliberale Arbeitsverhältnisse, Kritische Migrationsforschung, Norditalien, Integrationsregime, Italien, Subjektivierung, Anthropologie der Arbeit
Marika Pierdiccas Promotionsschrift liefert eine Ethnographie migrantischer Selbstständigkeit in Norditalien und zeigt die Verknüpfung zwischen einer zunehmenden Neoliberalisierung der Arbeit und Vorstellungen von »Integration« auf. Die Arbeit stellt Integration als affirmatives Konzept infrage und problematisiert strukturelle Formen von differentieller Inklusion, Rassifizierung und Ethnisierung heutiger Arbeitsverhältnisse. Eine genealogische Rekonstruktion italienischer Migrationspolitiken verdeutlicht, wie das »Integrationsregime« zugleich als Selektierungsmanagement und als Grenzpolitik agiert. Vor dem Hintergrund eines Verständnisses von Selbstständigkeit als gesamtem Lebensentwurf, vollzieht Pierdicca eine biopolitische Analyse von Arbeitsnarrativen und -erfahrungen der Protagonist_innen im Feld. Ihre Forschung beschäftigt sich mit kapitalismuskritischen Ansätzen zu affektiver Arbeit, betrachtet das Integrationsregime als Labor neoliberaler Subjektivierung und arbeitet dabei spezifische Formen von Arbeitsausbeutung heraus.
Pierdicca, Marika
Büchner-Verlag
2022
CC BY-NC 4.0
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Book
ISBN Print: 978-3-96317-278-6
ISBN PDF: 978-3-96317-832-0
DOI: 10.14631/978-3-96317-832-0
Mediale Entwürfe des Selbst : Audiovisuelle Selbstdokumentation als Phänomen und Praktik der sozialen Medien
YouTube, Inszenierung, Twitch, Körper, Social Media, Authentizität, Gender, Soziale Medien, Video, TikTok, Instagram, Snapchat, Selbstdokumentation, Digital Lifestyle, Selbstinszenierung
In den letzten Jahren sind auf Plattformen der sozialen Medien und insbesondere durch sogenannte InfluencerInnen neuartige Formen der öffentlichen Selbstdokumentation populär geworden, die einen eigenen medienkulturellen Mikrokosmos bilden. Auch wenn YouTube Sinnbild dieser Kulturtechnik geworden ist, sind mediale Selbstentwürfe auch für andere Dienste wie Instagram, TikTok oder Snapchat prägend. Robert Dörre begreift die Entstehung dieser Selbstentwürfe als ästhetische Praktik und geht den medienhistorischen Verschiebungen nach, die die öffentliche Selbstdokumentation im Internet erfahren hat. Um diese spezifischen Ästhetiken, Rituale, Motive und Ökonomien medienkulturwissenschaftlich zugänglich zu machen, nähert sich die Arbeit dem Phänomen aus fünf Perspektiven: Der Rezeption als authentischem Selbst, dem Selbst als Teil der sozialen Medien, dem Selbst als Marke, dem seriellen Selbst und dem Selbst als AmateurIn und KünstlerIn.
Dörre, Robert
Büchner-Verlag
2022
CC BY-NC 4.0
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Book
ISBN Print: 978-3-96317-268-7
ISBN PDF: 978-3-96317-808-5
DOI: 10.14631/978-3-96317-808-5